Flächen
•Platane (Platanus)
Die Platane ist ein idealer Alleebaum für breite Straßen, die neben einer Höhe von 20 bis 30 m auch einen stattlichen Kronendurchmesser von 15 bis 20 m erreichen kann. Am Gesamtbestand Berlins haben die Platanen einen Anteil von etwa 6%. Die bekannteste und mit über 120 Jahren älteste Platanenallee in Berlin ist die Puschkinallee in Berlin-Treptow. Durch das jährliche Abblättern bekommt die Platane ihre typische Mosaic-anmutende Borke. Die älteste Platane Berlins steht unweit des Tierparks in Lichternberg und ist mindestens 300 Jahre alt. Das Holz der Platane ist klein- und zerstreutporig, weist aber auffällige Markstrahlen auf. Das Holzbild wird außerdem bestimmt durch die meist rötliche-braune Färbung. Die Jahresringe sind ebenfalls sehr deutlich ausgeprägt, die relativ starke Maserung wirkt recht dekorativ.
•Eiche (Quercus)
Der Anteil der Eichen im Berliner Stadtgebiet beträgt rund 9% des Gesamtbestandes. Vor allem wird die Stiel-Eiche (Quercus robur) angepflanzt. Als Lichtbaum ist die Eiche nicht für enge Straßen geeignet. Die jüngsten Alleen im Parlaments- und Regierungsviertel wurden mit der sog. Spree-Eiche (Quercus palustris) bepflanzt, die sich u.a. durch ihre besonders schöne Herbstfärbung auszeichnet. Eichen können ein biblisches Alter von über 1.000 Jahren erreichen und über 30 m hoch werden. Die älteste auf Berliner Boden ist die „Dicke Marie“ am Tegeler See und soll im Jahr 1107 gekeimt sein. Unter ihr soll schon Johann Wolfgang von Goethe sinniert haben. Bei allen Eichen sind Kern- und Splintholz, also das äußere jüngere Holz, deutlich untersciedlich gefärbt. Während der Kern meist grau-gelb gefärbt ist, zeigt sich das Splintholz eher gelblich bzw. weißlich. Es weist aßerdem deutliche Porenrillen und auffallend breite Holzstrahlen auf.
•Ahorn (Acer)
Die Gattung der Ahorne auf Berliner Boden umfasst ca. 20% des Gesamtbestandes. Für den Standort Straße ist vor allem der Spitzahorn (Acer platanoides) geeignet. Die frühe Blüte und die bunte Herbstfärbung machen ihn besonders beliebt. Sie können bis zu 35 Meter hoch und über 500 Jahre alt werden. Gut erkennbar sind beim Ahorn die Holzstrahlen, die häufig sehr breit ausgebildet sind. Die Jahresringe sind immer feinwellig. Der Spitzahorn bewegt sich farblich zwischen gelblichen und teilweise leicht grauen Tönen.
•Linde (Tilia)
Die Linde gilt seit Jahren als der berlintypische Straßenbaum. Mit einem Anteil von gut einem Drittel prägt sie den Straßenbaumbestand der Stadt wie keine andere Baumart. Es gibt 10 verschiedene Arten. Bevorzugt gepflanzt wird die Winter-Linde (Tilia cordata), die als mittelgroßer Baum auch in schmaleren Straßen noch Raum findet. Die großkronige Kaiserlinde (Tilia intermedia) ist dagegen den weiträumigen Alleen vorbehalten. Lindenholz hat eine sehr gleichmäßige, feine Zeichnung, die aber sehr dicht ist. Das helle Begrenzungsband der Jahresringe ist in der Regel gut sichtbar. Die Holzstrahlen stehen beim Lindenholz weit auseinander. Das Kernholz kann manchmal leicht grünlich getönt sein, ist in der Regel aber wie der Splint meist weißlich-gelb. Auch schwachrötliche Färbungen können vorkommen. Besonders auffällig ist der seidige Glanz.
•Kastanie ((Aesculus)
Die Kastanie bzw. Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) hat einem Anteil von ca. 5% am Gesamtbestand, und belegt damit den fünften Platz unter den Berliner Straßenbäumen. Sie können bis zu 25 m hoch und 200 Jahre alt werden. Kastanienholz hat sehr kleine und zerstreute Poren, der Faserverlauf ist erkennbar unregelmäßig. Es ist fast immer weißlich-gelb, kann aber auch leicht rötlich oder bräunlich geflammt sein, und mit der Zeit nachdunkeln. Auch Vergilben ist möglich.
•Robinie (Robinia)
Mit ca. 12.000 Exemplaren machen Robinien ca. 3% des Gesamtanteils des Berliner Baumbestands aus. Sie sind in der Blätterform der Akazie ähnlich und werden entsprechend gerne verwechselt. Robinien werden bis zu 20 m hoch und 200 Jahre alt. Die Struktur ihres Holzes ist sehr fein und explizit elegant und gilt – zumindest optisch – als „Edelholz“. Je nach Standort kann die Färbung von hellgelb bis gelb-rünlich variieren, das Kernholz sich gar ins gold glänzende entwicklen. Im Übrigen ist das Holz der Robinie härter, aber dennoch elastischer und als das der Eiche. Der Baum selbst ist sehr widerstandfähig und damit ein idealer „Stadt-„ bzw. „Alleebaum“, da ihm Abgase und Luftverschmutzungen nur wenig anhaben können. Diese Eigenschaften, gepaart mit seinem schnellen Wachstum machen ihn in unseren Breiten zu einer attraktiven Alternative zu teuren Tropenhölzern.
•Pappel (Populus)
Die Pappel ist mit einem Gesamtanteil von 2% ebenfalls ein eher seltener Berliner Baum. Sie wird bis zu 30 m hoch und 300 Jahre alt. Da auch sie sehr schnell wächst, ist sie ein beliebter Rohstoff, insb. für die Papierindustrie. Typisch für ihr Holz sind die sehr breiten Jahresringe, die meistens klar durch ein dunkleres Band abgegrenzt werden. Die Farbe liegt in der Regel zwischen weißlich-grau bis bräunlich, die Zeichnung ist generell sehr fein. Die vorherschende Pappelart in Berlin ist die Schwarzpappel mit ihrem markant strukturierten Holz.